Wie in jedem Jahr, so fand
auch 2014 im August wieder mein Lieblingsfest in Bochum statt,
nämlich „Bochum Kulinarisch“, und zwar vom 6. bis zum 10.
August. Ich hatte mich schon Monate vorher darauf gefreut und hatte
für dieses Jahr sogar einige Beiträge vorbereitet, die ich als
Überraschung für alle anderen auf dem Fest bringen wollte, und
wodurch das Fest, gerade bei der Eröffnung, mit Sicherheit
bereichert worden wäre. Doch daraus wurde leider nichts. Es ging
alles schief.
Viele Köche ...
Am Mittwoch, dem 6. August
2014, war das Wetter sehr warm und sonnig, wie auch in den letzten
Tagen. Es sah alles gut aus. Den Vormittag über arbeitete und probte
ich noch an meinem besonderen Überraschungs-Beitrag und stellte mir
schon die Reaktionen der Veranstalter und Gäste vor. Am Nachmittag
duschte ich, zog mich fein an und fuhr mit der U-Bahn in die
Innenstadt, bis zum Rathaus. Dort steckte ich mir meine
Ehrengast-Plakette an und ging frohgelaunt, voller Vorfreude und
nichts Böses ahnend auf den Rathausvorplatz, wo bereits einige Leute
versammelt waren.
Seit vier Jahren bin ich
Ehrengast am Eröffnungstag von „Bochum Kulinarisch“. Damit hatte
bis jetzt auch kein Mensch irgendein Problem. Und so ging ich
natürlich auch in diesem Jahr automatisch davon aus, wieder
Ehrengast zu sein. Ich hatte ja keinen Grund, etwas anderes
anzunehmen, und vor allem hatte mich auch niemand informiert, dass in diesem
Jahr irgendetwas anders sei. Insofern traf mich das, was dann kam,
ziemlich unvorbereitet und deshalb um so härter:
Kaum war ich auf dem
Rathausvorplatz angekommen, erfuhr ich von Heinz Bruns, dass die
Ehrengast-Plaketten, so wie ich eine habe, in diesem Jahr nicht mehr
gelten. Stattdessen gab es jetzt kleine orangene Umhänge-Schildchen
für die Ehrengäste. Also begab ich mich an dem Gästeempfangs-Tisch,
an welchem zwei Damen diese Schildchen ausstellten und ein Mann
namens Ralph Klein, den ich aus den letzten Jahren vom Sehen her
kenne, das alles überwachte. Ich stellte mich vor und bat die Damen,
mir auch so ein Schildchen auszustellen. Sie sahen kurz in ihre
Gästeliste und antworteten, dass ich aber nicht auf der Liste
stünde. Ich erklärte ihnen daraufhin, dass ich aber schon seit
Jahren als Ehrengast am Eröffnungstag dabei bin. Ralph Klein wusste
das, denn er kennt mich aus den vergangenen Jahren. Doch er weigerte
sich, mir zu helfen, und sagte nur: „Wenn Sie nicht auf der
Gästeliste stehen, sind Sie eben nicht dabei und kriegen kein
Schildchen. So einfach ist das! Thema durch!“ – Über diese
unfreundliche Art war ich doch sehr erstaunt. Hatte ich diesem Mann
persönlich etwas getan oder was hat er gegen mich?
Man hätte das Problem
sehr schnell und einfach lösen können. Ralph Klein als scheinbar
Verantwortlicher hätte einfach nur den Damen sagen müssen: „Stellen
Sie dem Herrn xxxxx bitte auch ein Schild aus, er ist jedes Jahr
dabei.“ – Doch das tat er nicht und wollte es auch nicht. Er
behandelte mich ziemlich abweisend. Er war nicht bereit, das Problem
zu lösen. Er war auch nicht bereit, auf Fragen meinerseits (z.B.
warum ich nicht auf der Gästeliste stehe und ob er denn weiß, dass
ich in den letzten Jahren immer als Ehrengast dabei war (natürlich
weiß er das!)) zu antworten und kanzelte mich ziemlich arrogant ab.
Er weigerte sich sogar, überhaupt mit mir zu sprechen (Zitat: „Ich
werde nicht mit Ihnen diskutieren!“). Er tat so, als hätte ich
etwas verbrochen. Er behandelte mich wie einen dummen Penner, der
dort nichts zu suchen hätte (Zitat: „Jetzt gehen Sie mal hier von dem Tisch weg!“).
Ich habe es sicherlich
nicht nötig, mich so behandeln zu lassen von jemandem, der auch
nichts Besseres ist. Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch
nicht, für welche Firma der Herr Klein arbeitet. Sonst hätte ich
nämlich mal direkt mit seinem Chef geredet, der kurz darauf auch auf
den Platz kam und der mich aus den letzten Jahren ebenfalls kennt.
Die gute Stimmung war
jetzt bereits vergangen und ich überlegte mir ernsthaft, wieder nach
Hause zu fahren. Wie soll man denn ein Fest noch genießen, wenn man
schon vor der Eröffnung des Festes so abgekanzelt wurde???
Dann erfuhr ich, dass
Helmut Wicherek, der sonst immer die Eröffnung macht, vor ein paar
Tagen einen Herzinfarkt erlitten hatte. Er war zwar inzwischen aus
dem Krankenhaus heraus und sogar auf dem Fest anwesend, aber
verständlicherweise zur Eröffnung nicht in der Lage. Aus diesem
Grund sollte Heinz Bruns die Eröffnung machen, dann sollte nur noch
kurz die Oberbürgermeisterin sprechen und sonst niemand. Den
Beitrag, den ich extra vorbereitet hatte, konnte bzw. durfte ich
deshalb auch nicht bringen – obwohl das ohne weiteres möglich
gewesen wäre. Doch es wurde nicht zugelassen.
Nach und nach füllte sich
dann der Rathausvorplatz mit den anderen Ehrengästen (DIE hatten
alle eine Einladung und ein Schildchen bekommen!), den Sponsoren
sowie den Gastronomen und ihren Teams. Es waren immer die gleichen,
und wir alle kennen uns schon (z.B. Frau Melsa, Herr Brucks, Herr Stix, etc.). Wir begrüßten uns und hielten
Small-Talk.
Um 17.00 Uhr ging es dann
los: Die Parade zur Eröffnung begann, vom Rathausvorplatz über den
Bongard-Boulevard. Vorneweg fuhr ein Traktor, der einen Wagen hinter
sich herzog, auf welchem die Chefs der 16 teilnehmenden
Gastronomie-Betriebe sowie unsere Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz saßen (diese trug übrigens die Kochjacke, die ihr im letzten Jahr geschenkt wurde). Dahinter gingen die Ehrengäste, und dahinter
die Teams der einzelnen Gastronomie-Betriebe, natürlich wieder mit
lautem Tamtam und Töpfegeklapper. Ich ging bei dieser Parade
natürlich auch mit, denn das konnte mir ja zum Glück nicht verboten
werden. Auf der Mitte des Bongard-Boulevards, auf dem alle Stände wie
üblich aufgebaut waren, hielt der Traktor und somit der
Eröffnungszug an. Heinz Bruns machte die Eröffnung vom Wagen aus,
dann sprach Oberbürgermeisterin Scholz ein paar Worte. Es ging alles
sehr schnell, und dann war „Bochum Kulinarisch“ 2014 offiziell
eröffnet.
Die Ehrengäste wurden
dann in den „VIP-Bereich“ geführt. Dieser war aber diesmal nicht wie
sonst all die Jahre am Stand von Gasthaus Weiß, sondern ziemlich
versteckt hinter dem Fiege-Bierstand. Warum war das so? An dem
schmalen Durchgang zu diesem Bereich baute sich Ralph Klein auf wie
ein Türsteher und kontrollierte, ob auch ja alle Hereinkommenden das
orangene Schildchen tragen. Es war einfach unfassbar! So eine
Vorgehensweise auf einem Fest wie diesem ist doch geradezu peinlich,
wirklich dermaßen peinlich … ich frage mich ernsthaft, was die
Veranstalter sich dabei gedacht haben. (Später erzählte mir jemand,
dass das Speisenangebot in diesem Bereich auch nicht das war, was man
aus den vergangenen Jahren aus dem VIP-Bereich am Gasthaus-Weiß-Stand
gewohnt war.)
Meine Stimmung war bereits
auf dem Tiefpunkt, aber ich versuchte dennoch, mein Bochumer
Lieblingsfest zu genießen, soweit das jetzt noch möglich war. Ich
ging dann zum Stand vom Haus Kemnade und bestellte mir dort ein
Hummerbratwürstchen und einen Weißwein. Das ging zwar netterweise
auf´s Haus, doch konnte es die Stimmung nicht mehr viel anheben.
Danach ging ich über den Boulevard und sah mir die anderen Stände
an. Ich traf dann noch Herrn Wicherek und sprach kurz mit ihm. Er war
noch sehr geschwächt. Ich wünschte ihm gute Besserung und sagte
ihm, dass er uns allen doch noch einige Jahre erhalten bleiben möge.
Denn was wäre „Bochum Kulinarisch“ ohne Helmut Wicherek?
Dann verschlechterte sich
das Wetter und es begann zu regnen. Es wurde sogar ein ziemlich
heftiger Regen mit starkem Wind. Man kann schon fast von einem
Unwetter sprechen. Und das am Eröffnungstag! Da konnte man nur
schnell an einem Tisch unter den großen Festschirmen Schutz suchen.
Und das Unwetter hörte nicht so schnell wieder auf. Die Stimmung war
nun endgültig im Keller.
Das Unwetter machte mir
aber die Entscheidung leichter, wieder zu gehen. Lust auf das Fest
hatte ich nach dem Fauxpas, der schon vor der Eröffnung anfing,
sowieso nicht mehr so richtig. Ich wollte mir zwar eigentlich noch
das Feuerwerk um 22.00 Uhr ansehen, bezweifelte aber, dass das bei
diesem Wetter noch halbwegs schön sein wird. Als der Regen dann
einigermaßen nachgelassen hatte, ging ich zur nächsten
U-Bahn-Station und fuhr wieder nach Hause.
Sicher hätte ich in den
folgenden Tagen noch zu „Bochum Kulinarisch“ gehen können, zumal
dann auch das Wetter besser war. Doch nach allem, was am
Eröffnungstag schiefgelaufen war, hatte ich keine Lust mehr.
Vielleicht kennen ja viele das Problem: Wenn bei einer bestimmten Sache schon der Anfang verdorben wird, hat man auf die Fortsetzung keine Lust
mehr; die ganze Freude ist weg. So war es auch hier: Ich war einfach
bedient.
Seit 12 Jahren bin ich
guter Stammgast bei „Bochum Kulinarisch“, und zwar meist an
mehreren Tagen. Ebenso lange bin ich auch guter Stammgast in mehreren
Restaurants, die daran teilnehmen, und die ich immer wieder gerne
besuche. Bestimmt nicht ohne Grund bekam ich vor vier Jahren die Ehrengast-Plakette.
Daran hatte auch noch nie jemand etwas auszusetzen. Dann aber einem solchen Stammgast seinen seit 4 Jahren bestehenden Ehrengast-Status plötzlich abzuerkennen (warum auch immer!), und ihn noch nicht einmal rechtzeitig darüber zu informieren, ist wirklich schon in höchstem Maße unfair, um nicht zu sagen: unverschämt. Besonders, wenn man dann auch noch von jemandem wie Ralph Klein so arrogant abgekanzelt wird.
Daran hatte auch noch nie jemand etwas auszusetzen. Dann aber einem solchen Stammgast seinen seit 4 Jahren bestehenden Ehrengast-Status plötzlich abzuerkennen (warum auch immer!), und ihn noch nicht einmal rechtzeitig darüber zu informieren, ist wirklich schon in höchstem Maße unfair, um nicht zu sagen: unverschämt. Besonders, wenn man dann auch noch von jemandem wie Ralph Klein so arrogant abgekanzelt wird.
Wenn es in diesem Jahr
heißt: „Nur die Sponsoren sind Ehrengäste!“, dann frage ich:
Wie oder was muss ein Sponsor sein? „Sponsoren“ sind
„Unterstützer“. Doch wie genau muss diese Unterstützung
aussehen? Gelten als „Unterstützer“ nur solche Leute, die das
Fest finanziell oder im Rahmen ihrer eigenen Firma unterstützen?
Wenn es nur danach geht, dann trifft das auf mich nicht zu. Ich habe
nämlich nicht so viel Geld und keine eigene Firma. Doch
Unterstützung kann auch anders aussehen. Zum Beispiel in
Öffentlichkeitsarbeit, Reklame und Mundpropaganda. Und genau das
mache ich und habe es schon Monate zuvor getan. Ist das denn nichts?
Keiner der Veranstalter
und Gastronomen weiß, was ich vorbereitet hatte, welchen Beitrag ich
auf dem Fest bringen wollte und welche Überraschung ich in petto
hatte. Davon hätten alle nur profitiert. Und vor allem habe ich das
alles völlig unentgeltlich getan. Doch wenn es partout nicht
zugelassen wird … tja, dann kann ich nur sagen: Leute, ihr seid selber Schuld.
Vielleicht wäre ja sogar noch ein Prominenter als Gast erschienen?
Wer weiß? – Meine Mitmenschen trauen mir eben noch immer zu wenig
zu, nehmen mich nicht ganz für voll und glauben nicht, dass ich gute Beiträge leisten kann. Aber
schneiden sie sich damit nicht ins eigene Fleisch? – In diesem Jahr
war es jedenfalls ein gewaltiger Fauxpas.
Schade, sehr schade. In
diesem Jahr hat es mit „Bochum Kulinarisch“ leider nicht in dem
erhofften Sinne geklappt. In diesem Jahr gab es einen gewaltigen
Fauxpas. Jetzt muss ich also ein ganzes Jahr warten und darauf
hoffen, dass 2015 alles klappt. Und falls es denn wirklich unumgänglich sein sollte, dass ich für den Ehrengast-Status eine Gegenleistung oder sonst etwas erbringen muss, dann biete den Veranstaltern hiermit an,
freiwillig und unentgeltlich im Rahmen meiner Möglichkeiten bei der Organisation zu
helfen. Ich bin doch bereit, gute Beiträge zum Gelingen dieses Festes zu
leisten. Und meine Überraschung kann ich mir ja noch für das
nächste Jahr vorbehalten, nicht wahr?
Das einzige, was geklappt
hat, war eine Video-Grußbotschaft. Aus ihr ist der folgende
Screenshot. Dreimal dürfen Sie raten, an wen diese Grußbotschaft ging.
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